Mittwoch, 10. August 2011

Clinica del Universidad del Norte


So, heute habe ich mir mal selber eine Pause verschrieben und kann mich ein wenig dem Blog widmen und ausruhen. Dabei bin ich auf die geniale Idee gekommen ein Bild von mir mit der Webcam zu machen :> So laufe ich also jeden Tag an der Universität und im Krankenhaus herum. Medizinstudenten haben Uniformpflicht und heben sich so von den anderen ab; ich finds eher lame.

Mein erster Tag im Krankenhaus verlief sehr gut, denn ich hatte viel Glück. Ich hatte vorher über mehrere Ecken ein Mädchen kennengelernt, die mit mir zusammen in der gleichen "Rotation" im Krankenhaus ist. Obwohl ich 10 Minuten zu spät in der Klinik ankam (mal wieder den falschen Bus genommen), hat Liz beim Eingang auf mich gewartet und dann auf die richtige Station geführt. Dort sind wir dann mit einem riesigen Tross (Professor, 2 Ärzte, 3 Praktikanten=PJler und 8 Studenten) auf Visite gegangen und ich habe so gut wie nichts verstanden. Interessant wars trotzdem :> Liz hat mir den ganzen Vormittag erklärt, was gerade so passiert und auf was ich noch achten muss. Mit ihrer Hilfe war alles viel einfacher!
Das Krankenhaus der Universidad del Norte ist übrigens ziemlich klein und extrem unrentabel. Es hat ungefähr 40 Betten, aber jede technische Ausstattung, die man sich vorstellen kann (OP, ICU, Baby-ICU, CT, Labor). Es wird hauptsächlich über die extrem hohen Studiengebühren hier finanziert. Die Atmosphäre im Krankenhaus ist sehr steril und ich würde mich als Patient dort sehr unwohl fühlen. Es gibt wenige Fenster, die Einrichtung ist sehr spärlich und es scheint ein kühles Licht.
Über das Gesundheitssystem brauche ich wahrsscheinlich nicht so viele Worte zu verlieren: Wer Geld hat darf zum Arzt.

Ein wenig Erasmus-Feeling gibts übrigens auch hier in Barranquilla. Wir sind insgesamt ungefähr 50 Studenten aus dem Ausland, davon 15(!) aus Deutschland. Weitere Austauschländer sind (in Reihenfolge der Anzahl der Studenten hier): Mexico, Frankreich, Spanien, Schweden, England, USA. Natürlich halten wir alle ziemlich zusammen und es gibt abends immer eine Möglichkeit etwas zu machen. Dazu hängen auch noch meistens die Madrinas (Mentorinnen) und Freunde von ihnen mit uns herum, so dass die Unterhaltungen meistens spanisch sind. Gut so!!
Jeden Dientag findet ein Tanzkurs nur für Austauschtunden statt, damit es nicht so peinlich ist. Wir hatten total viel Spaß zusammen und kolumbianischen Salsa gelernt. Ich hab wieder einmal festgestellt dass der anatomische Aufbau deutscher Hüften irgendwie anders sein muss, als der vom Rest der Welt.

Eine weitere Sache, die mir mal wieder sehr auffällt ist der Ausländerstatus, den wir hier alle geniessen. Auf der Straße bekommt man sehr neugierige Blicke zugeworfen und in der Uni werden wir regelmäßig angequatscht. Auch gestern im Krankenhaus war Ausnahmezustand, weil der deutsche Student da war. (Das erinnert mich übrigens total an meine Indien-Erfahrungen) Ich glaube, dass wir es dadurch wirklich leicht gemacht bekommen mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen und auch spanisch zu lernen. Es ist schon toll und macht auch viel Spaß. Für meine Begriffe hat es ein Austauschstudent aus Kolumbien schwerer in Deutschland zurechtzukommen.

Mein Leben wird in den nächsten Tagen, denke ich mal, in etwas ruhigeren Bahnen verlaufen und irgendwann fängt dann der Alltag auch hier an! Dann freue ich mich aber auf meine große Reise am Ende meines Aufenthalts hier, die ich jetzt schon kaum erwarten kann.

Liebe Grüße nach Deutschland,
Berni

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist das die Uniform?

T. Schwiehn hat gesagt…

ääh..homo?

JoNi hat gesagt…

Schönes blau, Dr. Barsch

T. Schwiehn hat gesagt…

ääh..JoNi?

Anonym hat gesagt…

humangenetik ist der killer!