Sonntag, 31. Juli 2011

Stadturlaub

An jeder Ecke der Stadt ist was los in diesen Tagen. Gestern Abend schauten wir uns das Ende des L'International des Feux (Feuerwerk-Festival) an. Vom Flussufer des Sankt Lorenz-Stroms hatte man einen tollen Blick. Die Jacques-Cartier-Brücke erstrahlte in unzähligen Farben. Anschließend steppte der Bär auf der Rue St. Denis im Quartier Latin. Wir waren zu siebt unterwegs - mit Kommilitonen, Mitbewohnern, Freundinnen, Couchsurfern und Couchhosts. Traditionelle internationale Themen wie Biersorten, Reisen in fremde Länder und ... kamen dabei zur Sprache.

Tagsüber spazieren wir bei sonnigen 28°C durch die Stadt. An der einen Ecke findet Divers/Cité, ein Schwulenfestival, statt. Hier bilden leichtbekleidete Männer lange Schlangen vor den Toiletten, Frauen sind fast nicht zu sehen. An der anderen Ecke stehen Schauspieler, Stand-up Comedians und wortgewandte Moderatoren beim Juste pour rire-Festival auf der Bühne. Hier küssen Priester Nonnen.

Auf dem Mont-Royal, gleich neben dem Friedhof wird Shakespears Macbeth aufgeführt. Kostenlos, draußen, auf der Wiese. Vom Turm des Olympia-Geländes am anderen Ende der Stadt haben wir einen Blick auf das bunte Treiben. Und stürzen uns anschließend in letzteres beim Shoppen in Downtown. Auf einer Insel im Park Jean Drapeau fahren wir Fahrrad über die Formel 1-Rennstrecke. Die Sonne geht hinter der Skyline unter.

Nächste Woche verlassen Julia und ich Montréal. Per Auto und Zug wollen wir die Provinz Québec näher kennen lernen. Danach ziehe ich in ein neues Zuhause ein (auf dem Bild zu sehen).







Mittwoch, 27. Juli 2011

Bienvenue à Montréal: Neue Erinnerungen und Auffälligkeiten.

Die vielen neuen Eindrücke lassen sich kaum in einem kurzen Post zusammenfassen. Deswegen zu Beginn erst einmal 6 kleine Erinnerungen, die Montréal bei mir hinterlassen wird.

Köln Hauptbahnhof, Sonntag 6:36 Uhr
Ahnungslos schlendern Julia und ich vom Hinterausgang des Bahnhofs zum Fahrstuhl. Wir erreichen Gleis 8 und werden freudig empfangen: Julia!! Gibbi!! ruft eine bekannte, heisere Stimme.








Downtown Montréal, Montag 14:35 Uhr
Wir erkunden die Straßen des Vieux-Montréal, der Altstadt Montréals. Europa scheint nicht weit weg zu sein. Dann spazieren wir am Sankt Lorenz-Strom entlang bis wir die Skyline der Stadt erblicken.

Université de Montréal, Dienstag 11:48 Uhr
Nach nur 15 Minuten Fußweg von meiner jetzigen Bleibe stehen wir vor der Uni. Einer von vier in der Stadt. Riesig ist sie, nur fast völlig ausgestorben in diesen Tagen.






Plateau / Little Italy, Dienstag 13:27 Uhr
Wir flanieren durch die Straßen sommerlich-grüner Wohngebiete. Die Treppen an der Vorderseite der Häuser sind typisch für diese Stadt.

Parc La Fontaine, Dienstag 15:30 Uhr
Bei angenehmen 28°C halten wir uns die Füße ins kühle Nass. Nicht nur hier ist die Stadt sehr ruhig und unhektisch verglichen mit anderen Großstädten.






[ohne Bild]
Outremont, Dienstag 20:00 Uhr
Wir besuchen Tim, einen Kommilitonen aus Maastricht, in seiner Wohnung. Anschließend fahren wir zusammen zur Rue St. Denis und trinken kanadisches Bier in einem Biergarten, der schon an einem Dienstagabend sehr gut gefüllt ist.

Zum Schluss ein paar zufällig aneinandergereihte Aufälligkeiten:
"Alors en danse" läuft im Supermarkt. Es sieht alles amerikanisch aus, überraschenderweise sprechen aber alle perfektes Französisch. An Bushaltestellen bilden die Kanadier geordnete Reihen und steigen nacheinander in den Bus ein. Kühlschrank und Herd in unserer Zweizimmerwohnung lassen vermuten, dass hier normalerweise entweder Riesen oder zwölfköpfige Familien wohnen.

Ich bin nun angekommen und freue mich auf noch mehr schöne, abwechslungsreiche Urlaubstage.

Samstag, 23. Juli 2011

Auf geht's, ab geht's.

Morgen früh geht's los. Die Zeit der Vorbereitungen, Verabschiedungen und unverbindlichen Skype-Verabredungen ("lass uns dann mal skypen") haben ein Ende und ich kann es kaum erwarten auf der anderen Seite des Atlantiks anzukommen. Unsere vorerst letzte Nacht in Deutschland verbringen Julia und ich in Köln bei Ihrer Cousine und deren Freund (vielen Dank für die Gastfreundschaft!). Um kurz vor fünf werden wir aufstehen und dann in den Zug Richtung Paris steigen, wo um 16:00 Uhr unser Flug geht.
Ich glaube allerdings, dass mein Koffer lieber hier bleiben will, denn er weigert sich stehen zu bleiben. Ein kleines Plastikteil hat das Zeitliche gesegnet. Ich hoffe ihn morgen doch noch überzeugen zu können.
Unterdessen tauschten Berni und ich uns am Telefon noch einmal aus. Über die alten Interrail-Posts (sehr lesenswert), unsere Vorbereitungen und den Titel unseres Blogs. Fein haben wir das gemacht, finden wir.

Wie sehr ich mich jetzt schon freue diesen Post in sechs Monaten noch einmal zu lesen! :)